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Tradition

Die historische Abstammungslinie des Klosters Dhammapala steht innerhalb eines Stammbaums zweier südlicher Schulen des Buddhismus: der sogenannten Sthaviras und der Mahasanghikas, zweier Gruppierungen, die sich nach Meinungsverschiedenheiten bereits kurze Zeit nach dem zweiten buddhistischen Konzil – etwa 100 Jahre nach dem Parinibbana des Buddha – voneinander getrennt hatten. Beide Gruppen repräsentieren die Vorläufer aller südlicher Schulrichtungen, darunter auch die Theravada Tradition, die allerdings erst Jahrhunderte später unter diesem Namen auf den Plan trat.

‚Theravada‘  bedeutet ‚der Weg der Älteren‘, was von Anfang an auch das beständige Leitthema dieser Tradition war. Ihre Grundhaltung könnte man prägnant etwa so charakterisieren: ‘Dies ist der Weg, wie ihn der Buddha eingerichtet hat, und somit ist das der Weg, dem wir folgen werden.’

Schon bei seinen Ursprüngen – und insbesondere als Hauptreligion in Sri Lanka – wurde der Theravada Buddhismus im Laufe der Jahre sowohl erhalten als auch immer wieder erneuert, sodass er sich schliesslich in Südostasien und später von dort aus in den Westen ausdehnen konnte. Während sich der Buddhismus in diesen geographischen Regionen etablierte, hat sich der Respekt und die Verehrung für die ursprünglichen Lehren erhalten, inklusive der Achtung vor dem Lebensstil, wie er vom Buddha und seinem ursprünglichen Sangha verkörpert wurde – nämlich die in den Wäldern lebenden Ordinierten der Frühzeit.

Es gab Aufstieg und Niedergang im Laufe der Entwicklung dieser Tradition.  Sie entwickelte sich, wurde wohlhabend, dann korrupt, und kollabierte schließlich unter ihrem eigenen Gewicht. Nach dem Niedergang erschien oft eine Splittergruppe und begab sich wieder in die Wälder, um zu den ursprünglichen Standards zurückzukehren: das Einhalten der Ordensregeln, die Praxis der Meditation und das Studium der ursprünglichen Schriften. Dies ist ein Muster, welches über viele Jahrhunderte hinweg immer wieder Anwendung fand.

In neuerer Zeit – in der Mitte des 19. Jahrhunderts – bestand die orthodoxe Auffassung der Gelehrten in Thailand darin, dass es in diesem Zeitalter weder möglich sei, nibbana (das Erwachen) zu verwirklichen noch jhana (meditative Versenkung) zu erreichen. Dies konnten die Wiederbeleber der Waldtradition nicht akzeptieren, was wiederum einer der Gründe war, warum sie von den Oberen der damaligen Sangha-Hierarchie als Eigenbrötler und Unruhestifter erachtet wurden. Darum auch die offensichtliche Distanz, die viele von ihnen – Ajahn Chah eingeschlossen – gegenüber der Mehrheit der studierten Mönche aus ihrer eigenen Theravada Schule einnahmen. Verbunden damit vertraten sie die Auffassung, dass man Weisheit nicht aus Büchern erlangen kann.

Ajahn-Man

Ajahn Man

Solche Auffassungen mögen anmaßend oder überheblich klingen, es sei denn man erkennt an, dass die Interpretationen der Gelehrten den Buddhismus in eine Sackgasse führten. Die Ordinierten innerhalb der thailändischen Waldkloster-Tradition hatten jedoch die Entschlossenheit, sich auf Lebensstil und persönliche Erfahrung auszurichten, anstatt ausschließlich auf Bücherstudium. Dies stellte genau die passende Ausgangslage dar, welche die spirituelle Landschaft für eine Erneuerungsbewegung reif werden ließ.  Und es war genau dieser fruchtbare Boden, aus dem dann die Wiederbelebung der Waldkloster-Tradition hervorging.

Die thailändische Waldkloster-Tradition würde heute nicht auf ihre besondere Art  existieren, hätte sie nicht dem Einfluss eines ganz besonders grossen Meisters unterlegen – Ajahn Man. Der ehrwürdige Ajahn Man Bhuridatta wurde um 1870 herum in der Provinz Ubon geboren. Nach seiner Aufnahme in den Bhikkhu-Sangha (Mönchsorden) suchte er den hoch angesehenen Ajahn Sao auf – einen der wenigen damaligen Waldmönche – und bat ihn um persönliche Instruktionen in buddhistischer Geistesschulung. Ajahn Man hatte erkannt, dass neben der Meditation ein rigoroses Einhalten der Klosterdisziplin ganz entscheidend für seinen spirituellen Fortschritt sein würde.

Obwohl vom heutigen Standpunkt diese beiden Elemente (Meditation und strikte Ordensdisziplin) nicht weiter bemerkenswert erscheinen, war zu jener Zeit die Klosterdisziplin in der gesamten Region extrem lasch und Meditation wurde mit grossem Misstrauen angesehen. Im Laufe der Jahre erklärte und demonstrierte Ajahn Man den Nutzen der Meditation und wurde für die klösterliche Gemeinschaft zum Musterbeispiel eines äußerst hohen Verhaltensstandards. Er wurde später zum anerkanntesten spirituellen Lehrer seines Landes und fast alle der renommiertesten und verehrtesten Meditationsmeister des 20. Jahrhunderts in Thailand waren entweder seine direkten Schüler oder wurden von ihm zutiefst beeinflusst. Ajahn Chah war einer von ihnen.

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Ankunft in Europa

Im Jahre 1977 beauftragte Ajahn Chah – auf Anfrage des English Sangha Trust, eines buddhistischen Vereins in England – seinen westlichen Seniorschüler Ajahn Sumedho damit, im Herzen Londons die Gründung einer kleinen klösterlichen Niederlassung vorzunehmen. Allerdings mit der vorsorglichen Option, nach Thailand zurückzukehren, sollte dieses Experiment fehlschlagen. Doch die anfängliche Unsicherheit verwandelte sich schnell in Zuversicht, als man bemerkte, dass eine kleine klösterliche Gemeinschaft, bestehend aus zunächst nur vier Mönchen, mit dem Interesse und der Unterstützung der Londoner Bevölkerung rechnen konnte.

Da ein Wohnhaus mitten in der Großstadt sowohl für die dort lebenden Mönche als auch für die Gäste und Besucher längerfristig unangemessen war, wurde bereits zwei Jahre später ein großes Haus und Waldgrundstück in der Grafschaft West Sussex als neue Klosterresidenz gefunden. Das erste richtige Waldkloster auf englischem Boden – und damit gleichzeitig das erste in Europa – entstand: Wat Pah Cittaviveka oder Chithurst Monastery.

Schon nach wenigen Jahren war jedoch auch das Kloster in Chithurst – trotz des Kaufs eines weiteren Hauses und eines Grundstücks für eine Nonnengemeinschaft – zu eng geworden für die beständig wachsende Ordensgemeinschaft.

Nach der Gründung von zunächst zwei kleineren Zweigstellen in den Grafschaften Devon und Northumberland
zu Beginn der 80er Jahre kam bald die Vision eines größeren Klosters und Zentrums  auf. Bereits im Mai 1985 wurde dann das Kloster Amaravati offiziell eröffnet und beherbergt mittlerweile – neben einem beständigen Wohnort für Mönche und Nonnen – ein Retreatzentrum und dient als Treffpunkt für viele Besucher und Gäste aus der ganzen Welt.

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Etwa zur gleichen Zeit entstanden auch die ersten zaghaften Ideen, irgendwann ein Kloster in der Schweiz einzurichten. Bereits seit den späten 70er Jahren bestand eine rege Beziehung zwischen dem Forest-Sangha in England und der damaligen Schweizer Dhamma-Gruppe in Bern. Ajahn Sumedho und einige andere Seniormönche wurden fast jedes Jahr eingeladen, um eine Reihe von Meditationsklausuren in den Schweizer Bergen zu leiten. Diese wurden sehr positiv aufgenommen und unterstützten zusätzlich die Idee, eine permanente Ordensgemeinschaft in der Schweiz anzusiedeln.

LP-Sumedho

Ajahn Sumedho

Ankunft in der Schweiz

Es dauerte aber noch bis 1987, bis Ajahn Amaro (seit 2010 der Abt und Leiter des Klosters Amaravati) der Schweiz einen eher informellen Besuch abstattete. Während seines Aufenthalts gab es regelmäßige Zusammenkünfte in einer Berner Wohnung, Ausflüge in die Berge und Besuche bei bereits bestehenden spirituellen Gemeinschaften. Aus diesen recht lockeren Berner Tagen entstand dann aber der entscheidende Impuls, das Schweizer Klosterprojekt in Angriff zu nehmen. Eine Unterstützerin plünderte ihr Bankkonto, erwarb eine wertvolle birmanische Buddhastatue und offerierte sie symbolisch als Zeichen des Aufbruchs.

Im Jahr darauf – 1988 – wurde der kanadische Mönch Ajahn Thiradhammo gebeten, als erster Seniormönch eines Schweizer Waldklosters zu fungieren. Die erste klösterliche Gemeinschaft, bestehend aus zwei Mönchen (Ajahn Thiradhammo & Ajahn Chandapalo) und einem Novizen, bezog zunächst zwei Etagen eines soliden, dreistöckigen Wohnhauses in Konolfingen in der Nähe von Bern. Man stürzte sich vehement in die Umbauarbeiten, errichtete einen Meditationsraum unter dem Dach und begann, nach einem klösterlichen Rhythmus zu leben. Es stellte sich aber bald heraus, dass die städtische Umgebung – wie bereits in London – weder für eine kontemplative Gemeinschaft  noch für deren Gäste ideal war. Nach zwei Jahren in Konolfingen wurde man auf ein Haus und Grundstück an einem Waldrand in Kandersteg aufmerksam, welches sich viel besser als klösterliche Unterkunft und Rückzugsmöglichkeit eignete.

Dieses Haus wurde im Jahr 1906 erbaut und hat seitdem eine recht wandelbare Geschichte erlebt. Ursprünglich als Hotel konzipiert und gegen Kriegsende zwischendurch von alliierten Soldaten genutzt, ging es 1968 nach einem Lawinenvorfall an eine christliche Gemeinde über, die das Haus für verschiedenste Zwecke nutzen ließ.

Nach einigen juristischen Komplikationen gelang es im Jahre 1991 dem inzwischen gegründeten Unterstützerverein des Klosters, das Haus am Waldrand in Kandersteg zu erwerben, und schon im Mai 1992 stand die offizielle Eröffnung an.

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Ajahn Amaro in Bern

Kloster-1950

„Dhammapala“ ca. 1950

In den darauf folgenden Jahren wurde recht viel im neuen Kloster umgebaut und neu gestaltet, wie meist bei den Anfängen von Klosterprojekten in der westlichen Welt. Zunächst wurde ein neuer Meditationsraum erstellt, dann folgte die Einrichtung einer Bibliothek, das Erstellen eines Lawinendamms, allgemeine Drainagearbeiten ums Haus herum, die Trockenlegung des Kellers, das fortlaufende Erneuern von Fenstern und Außentüren, der Einbau neuer Bade- und Duschräume sowie das beständige Renovieren von Gäste- und Mönchszimmern. Zusätzlich mussten während der gleichen Zeit bis einschließlich 2008 beträchtliche Hypotheken abgetragen werden, die mit dem Haus- und Grundstückskauf verbunden waren. Das Gefühl der Schuldenfreiheit setzte dann unmittelbar materielle und immaterielle Kräfte frei, um auch das äußere Erscheinungsbild des Klosters zu bereichern. Seit Sommer 2010 ziert  eine wunderschöne Buddhafigur den Klostergarten (Abhaya Buddha) und der Klostereingang bietet dem ankommenden Gast als Willkommensgruß eine filigrane thailändische Holzschnitzarbeit mit dem Thema des achtfachen Pfades.

Die Ordensgemeinschaft erlebte seit der Gründung des Klosters viele Veränderungen. Eine beträchtliche Anzahl Mönche lebte während  dieser Zeit entweder kurz- oder längerfristig in Dhammapala.  Einige verließen das Ordensleben, andere zogen weiter in neue oder bereits bekannte klösterliche Gefilde.

Ajahn-Thiradhammo

Ajahn Thiradhammo

Die einzige personelle Konstante als Leiter des Klosters war während der ersten 17 Jahre Ajahn Thiradhammo, und zwar bis 2005. In diesem Jahr entschloss er sich für einen Ortswechsel und übernahm noch im selben Jahr die Leitung eines Waldklosters in Neuseeland. Im Jahr 2012 legte er diese Verantwortung ab und lebt seitdem unabhängig in Thailand oder in der südlichen Hemisphäre.

Ajahn Thiradhammos unmittelbarer Nachfolger ist der deutsche Mönch Ajahn Khemasiri, der 2005 die Führungsrolle im Kloster von ihm übernahm.
Trotz der vielen personellen Veränderungen im Laufe der Jahre hat sich Dhammapala  sowohl  mit seinem beständigen Angebot (Meditationskurse, Vorträge, Gespräche, Besuche von Meditationsgruppen) und mit einer Haltung der offenen Tür als ein Ort etabliert, der von vielen Menschen sowohl als eine echte Zuflucht als auch als spirituelle Heimat empfunden wird.

Ajahn Chah

Einige Lebensdaten von Luang Por Chah

Der ehrwürdige Ajahn Chah machte seine Schüler oft darauf aufmerksam, dass der Buddha in einem Wald geboren wurde, darin erleuchtet wurde und auch dort verstarb. Ajahn Chah folgte nahezu während seines gesamten Erwachsenenlebens einem Stil buddhistischer Praxis, welcher heutzutage als thailändische Waldkloster-Tradition bekannt ist. Diese Tradition fühlt sich an den Geist eines Lebensstils gebunden, den der Buddha selbst unterstützte, und sie orientiert sich an denselben Grundsätzen, die der Buddha noch zu seinen Lebzeiten ermutigt hatte.

Ajahn Chah wurde am 17. Juni 1918 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Ubon Rajathani, einer Stadt im Nordosten Thailands, geboren. Er verbrachte den ersten Teil seines Lebens wie jeder andere junge Bursche im ländlichen Thailand und wurde folglich, wie es dort Brauch ist, bereits als Neunjähriger Novize im örtlichen Kloster. Er lebte dort bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr und erhielt während dieser Zeit seine grundlegende Schulausbildung, ehe ihn seine Verpflichtungen gegenüber den Eltern wieder ins Elternhaus zurückriefen. Im zwanzigsten Lebensjahr entschloss er sich jedoch, wieder ins Kloster zurückzukehren, wo er im April 1939 in den Bhikkhu-Sangha aufgenommen wurde.

Ajahn Chahs frühes Klosterleben folgte einem traditionellen Ablauf, in dem die buddhistische Lehre und die Schriftsprache Pali im Vordergrund der Studien standen. In seinem fünften Jahr als Mönch wurde sein Vater sehr krank und verstarb – eine sehr deutliche Mahnung für einen jungen Mönch bezüglich der Zerbrechlichkeit und Unberechenbarkeit menschlichen Lebens. Dies veranlasste ihn, tief über den wirklichen Sinn des Lebens nachzudenken. Denn obwohl er ausgiebig studiert und einige Pali Kenntnisse erworben hatte, schien er nicht viel näher an ein persönliches Verständnis der Unzulänglichkeit des Lebens herangekommen zu sein. Gefühle der Ernüchterung überkamen ihn, welche dazu führten, dass er im Jahre 1946 seine Studien aufgab und auf eine Pilgerreise ging.

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Er wanderte an die 400 km bis ins Zentrum Thailands, schlief unterwegs in Wäldern und sammelte Almosen in den Dörfern, die er durchquerte. Er liess sich in einem Kloster nieder, wo der Vinaya (die klösterliche Ordensdisziplin) sorgfältig studiert und praktiziert wurde. Dort wurde ihm während seines Aufenthalts von Ajahn Man berichtet, dem angesehensten und einflussreichsten Waldmönch des 20. Jahrhunderts in Thailand.  Da Ajahn Chah höchst interessiert war, einen so vollendeten Lehrer treffen zu können, machte er sich zu Fuss in Richtung Nordosten (Isaan) auf, um nach ihm zu suchen.

Zu dieser Zeit rang Ajahn Chah mit einem entscheidenden persönlichen Problem. Er hatte die Lehre in Bezug auf Ethik, Meditation und Weisheit eingehend studiert, so wie sie im Pali Kanon in aller Ausführlichkeit und bis ins kleinste Detail dargestellt ist. Aber er konnte einfach nicht sehen, wie man sie in die Praxis umsetzen konnte. Bei seiner Begegnung mit Ajahn Man sagte dieser ihm dann, dass die Lehren zwar sehr ausführlich seien, aber in ihrer Essenz doch eigentlich sehr einfach. Wo Achtsamkeit vorhanden ist, und gesehen wird, dass alles nur im Geist entsteht, genau dort befindet sich der wahre Weg der Praxis. Diese knappe und direkte Belehrung stellte für Ajahn Chah eine Offenbarung dar und transformierte sein Mönchsleben. Der weitere Weg war nun klar.

In den darauf folgenden sieben Jahren praktizierte Ajahn Chah im Stile der asketischen Waldtradition, ländliche Gegenden durchstreifend, auf der Suche nach abgeschiedenen Orten, die sich für die Entwicklung der Meditation eignen würden. Er lebte in Dschungelgebieten, die mit Tigern und Kobras bevölkert waren, und sogar auf Friedhöfen, wo er die Reflexionen über den Tod benutzte, um Angst zu überwinden und zum wahren Sinn des Lebens vorzustossen.

Nach Jahren des Umherwanderns wurde er 1954 zurück in seine Heimat eingeladen. Er liess sich dort in der Nähe seines Geburtsortes (Bahn Gor) in einem von Fieber verseuchten und von ruhelosen Geistern bewohnten Wald nieder, benannt ‘Pah Pong’. Trotz der Unannehmlichkeiten von Malaria, unzureichender Unterkunft und spärlicher Ernährung versammelte sich schon bald eine stetig wachsende Zahl von Schülern um ihn herum. Sein erstes Kloster, welches man heute unter dem Namen ‘Wat Pah Pong’ kennt, nahm dort in dieser Zeit seinen Anfang, und schon bald wurden auch anderswo in Thailand Zweigklöster eingerichtet.

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Die Ausbildung in Ajahn Chahs Klöstern war ziemlich streng und oft sogar furchterregend. Ajahn Chah trieb seine Mönche oft bis an ihre Grenzen, um ihre Ausdauer zu testen, damit sie auf diese Weise Geduld und Entschlossenheit entwickeln würden. Er initiierte manchmal lang andauernde und scheinbar sinnlose Arbeitsprojekte, um ihre Anhaftung an friedvollem Rückzug zu frustrieren. Die Betonung lag immer darauf, sich dem Lauf der Dinge so wie sie sind hinzugeben, im Rahmen der strikten Einhaltung der Ordensdisziplin.

1966 kam der erste westliche Schüler nach Wat Pah Pong, der gebürtige Amerikaner Bhikkhu Sumedho, und von da an vergrößerte sich die Zahl der westlichen Menschen, die zu Ajahn Chah kamen, kontinuierlich. Von Beginn an machte Ajahn Chah seinen westlichen Schülern klar, dass sie keine Spezialbehandlung zu erwarten hatten, sondern dass sie sich an das Klima, die Nahrung und die Kultur anpassen sollten, so gut es ihnen möglich war. Stattdessen sollten sie die Erfahrung der Unannehmlichkeiten für die Entfaltung von Weisheit und Geduld nutzen. Schon im Jahre 1975 wurde infolge des immer grösser werdenden Interesses das erste Zweigkloster speziell für Mönche aus dem Westen unter der Leitung von Ajahn Sumedho in der Nähe von Wat Pah Pong eingerichtet, und zwar unter dem Namen Wat Pah Nanachat (das internationale Waldkloster).

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Im darauf folgenden Jahr wurde Ajahn Chah von einem buddhistischen Verein nach England eingeladen, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, dort einen Mönchsorden zu etablieren. Ajahn Chah kam 1977 nach London und liess bei seiner Abreise Ajahn Sumedho mit drei anderen Mönchen in der Hampstead Buddhist Vihara zurück – mitten in der Stadt an einer sehr geschäftigen Hauptstrasse.  Bereits 1979 wurde dann das erste Zweigkloster von Wat Pah Pong außerhalb Thailands im ländlichen Süden Englands eröffnet – Cittaviveka oder Chithurst Buddhist Monastery – später gefolgt von weiteren Klöstern in England und der westlichen Hemisphäre, wie z.B. in Australien, Neuseeland, Frankreich, Italien,   Portugal, Norwegen, in der Schweiz, in Kanada und in den USA.

Ajahn Chah reiste zweimal nach Europa, in den Jahren 1977 und 1979. Bei einer dieser Reisen sagte er einmal, dass der Buddhismus in Thailand einem alten Baum gleiche, der früher mal kräftig und ergiebig war, jetzt aber so alt sei, dass er nur noch wenige Früchte produzieren würde, und diese wären klein und bitter im Geschmack. Den Buddhismus im Westen verglich er mit einem jungen Bäumchen, voller jugendlicher Energie und dem Potential für Wachstum, das aber geeignete Pflege und angemessene Unterstützung für seine Entwicklung benötige.

Im Jahr 1980 begann Ajahn Chah verstärkt Krankheitssymptome wie Schwindel, verbunden mit dem Schwinden des Erinnerungsvermögens zu spüren, die ihn schon seit einigen Jahren gelegentlich heimgesucht hatten. Das führte 1981 zu einer Operation, die aber wenig dazu beitrug, diese Symptome und gleichzeitig einsetzende Lähmungserscheinungen zu verhindern. Während sich seine Krankheit verschlimmerte, benutzte er seinen Körper als Lehrobjekt, als lebendes Beispiel für die Vergänglichkeit von allen Dingen. Weder ein grosser Meister wie Ajahn Chah, noch nicht einmal der Buddha selbst, konnte den unausweichlichen Naturgesetzen entgehen. Die Hauptaufgabe eines Praktizierenden besteht darin, inneren Frieden und Ungebundenheit zu finden, indem man sich nicht mehr mit veränderlichen Formen identifiziert. Ajahn Chah ermahnte die Menschen beständig, sich zu bemühen, eine wahre, beständige und verlässliche Zuflucht in sich selbst zu finden.

Innerhalb weniger Monate verlor er das Sprachvermögen und die Kontrolle über seine Glieder, sodass er schliesslich völlig paralysiert und bettlägerig wurde. Er verblieb in diesem Zustand für die nächsten zehn Jahre. Während dieser Zeit wurde er von seinen Mönchen hingebungsvoll gepflegt, die auf diese Weise die wunderbare Möglichkeit bekamen, einem Dhamma-Lehrer ihre Dienste anbieten zu können, der so vielen Menschen auf geduldige und mitfühlende Art den Weg gewiesen hatte. Ajahn Chah verschied am 16. Januar 1992.

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