Frühlingsüberraschungen // Spring with a Difference

(English version below)

Deutsch

Liebe Freunde,

dieses Mal kommen die Dhammapala-Neuigkeiten, vielleicht etwas überraschend, aus Tisarana, unserem Schwesterkloster in Kanada, wo ich, vom Korona-Virus umzingelt, vielleicht noch eine Weile verweilen werde. Einige von Ihnen werden sich erinnern: dank der Großzügigkeit Ajahn Kancanos, der sich bereit erklärte, für die Zeit unserer jährlichen Wintereinkehr unserer Klostergemeinschaft vorzustehen, konnte ich mir eine dreimonatige Auszeit in Tisarana, dem Kloster Ajahn Viradhammos und seiner Gemeinschaft in Ontario erlauben. Von dort stammen also auch die Fotos weniger vertrauter Landschaften, die die Sie eingangs dieses Artikels sehen.

Ich habe die ruhige Zeit hier inmitten einer sehr warmherzigen und großzügigen Gemeinschaft sehr genossen; habe hier sowohl meine eigene Hütte, als auch einen komfortablen Raum mit Badezimmer, im Haus, sowie jede Menge Zeit für Meditation, Lektüre und auch ausgedehnte Wanderungen in die umliegenden, sehr ausgedehnten Wälder – im Winter mit Schneeschuhen, alleine, quer durch das Unterholz und über die gefrorenen Seen und Marschen, inzwischen in Wanderstiefeln und in Begleitung meiner Kollegen, entlang der ausgeschilderten Pfade.

Eine Einkehr de luxe sozusagen, und ich hatte mir dazu noch den alljährlichen Luxus gegönnt, mich für zwei Monate ganz aus der Welt der Nachrichten auszuklinken. Das funktionierte auch sehr gut. Nur hin und wieder schnappte ich eine Bemerkung über den sogenannten Korona-Virus auf, der nun auch außerhalb Chinas hier und dort aufgetaucht sei.

Nun ja. Kaum hatte ich mich etwas widerstrebend wieder vor meinen Nachrichtenschirm geklemmt, hatte mich dann also auch die neue Korona-Wirklichkeit eingeholt. Meine Rückreisepläne, die mich durch die Vereinigten Staaten, für einen zweiwöchigen Besuch bei Ajahn Jayanto im Jetavana Kloster in New Hampshire, und anschließend dem Elders Council Meeting in Amaravati in Großbritannien führen wollten, mussten gestrichen, das Elders Council Meeting zur Videokonferenz umgestaltet werden. Meine Rückkehr nach Dhammapala ist jetzt für den 21ten April geplant, mit einem Flug über Frankfurt von Montreal. Unterdessen habe ich das Privileg, weiter die Gastfreundschaft unserer Klostergemeinschaft hier in Kanada genießen zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Seit den letzten Wochen der Einkehrzeit bin ich aber natürlich in regelmäßigem Kontakt mit der Gemeinschaft in Kandersteg, per Email und Videokonferenz mit meiner rechten und linken Hand dort: Ajahn Kancano und unserer Sekretärin Doris, die mir versichern, dass im Kloster, soweit die Umstände es erlauben, alles in guter Ordnung ist. Die Dhammapala-Gemeinschaft, hatte ein, wenn auch enttäuschend schneearmes, so doch ruhiges und harmonisches Winterretreat. Der Einkehrzeit, wie sie jeden Winter in unserem Kloster stattfindet, kann „Selbstisolation“ natürlich wenig anhaben. Lediglich die Abschottungsmaßnahmen mussten, wie Sie möglicherweise auf unserer Webseite verfolgt haben, im Sinne der allgemeinen Empfehlungen und Vorschriften graduell verschärft werden.

Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit sehr herzlich für die Großzügigkeit bedanken, mit der Sie unsere Situation im Kloster bedenken. Viele Freunde melden sich bei uns, um sich zu erkundigen, wie es uns allen gehe und was wir etwa brauchen könnten. Essentielle Lebensmittel und andere Geschenke werden uns in großem Umfang zugeschickt oder auf den Empfangstisch am Hauseingang hinterlegt, so dass es der Gemeinschaft tatsächlich an nichts fehlt.

Wir fühlen uns auch sehr glücklich und dankbar für das bemerkenswerte Winter-Retreat-Team, das den ganzen Winter über äußerst hilfreich war. Einige der Gäste haben, aufgrund der gegenwärtigen Umstände, ihren Aufenthalt bis Ende April verlängert.

Vergänglichkeit: Was sich in den nächsten Monaten ändert

Einige der Mönche, die den Winter bei uns verbracht haben, danach aber weiterreisen wollten, werden nun wohl etwas länger bleiben. So muss Tan Viranando seine Wanderung nach Portugal erst einmal verschieben. Ajahn Khemasiri, der eigentlich am 6ten April nach Dhammapala zurückkehren wollte, wird nun erst einmal im Kloster Amaravati in England bleiben, vermutlich bis Mitte Mai. Und auch Anagarika Alex, der Anfang April aus unserem Kloster in Chithurst zu uns stoßen wollte, muss seinen Aufenthalt bei uns verschieben.

Zu unserem Glück hatten wir für den April im Kloster keine Veranstaltungen geplant; so muss nur Ajahn Khemasiris Kurs in der Provence in diesem Monat ausfallen. Zu unserem Bedauern sehen wir uns, in Anbetracht der gegenwärtig geltenden offiziellen Empfehlungen, auch gezwungen, viele der von unseren Freunden geplante Besuche – seien es Tagesbesuche oder Übernachtungen – abzusagen. Wie bereits erwähnt, bleiben einige der Winterretreat-Gäste glücklicherweise länger als vorgesehen, um in Küche und Haushalt auszuhelfen, so dass das Funktionieren des Klosters gesichert bleibt.

Der Mai hingegen ist eine andere Geschichte. Die Besuche unserer Seniormönche Luang Por Sucitto, Ajahn Jayasaro und Ajahn Kongrit, auf die wie uns schon so gefreut hatten, mussten alle abgesagt werden. Auch das Thai-Retreat Anfang Mai fällt aus. Vielleicht werden wir in der Lage sein, für dieses einen neuen Termin später im Jahr zu finden. Besonders traurig sind wir, dass auch unsere Vesakh-Feier in Hinterkappelen dieses Jahr ausfallen muss. Wir hoffen, dass Sie alle eine angemessene Weise finden, den dreifachen Ehrentag des Buddha (Geburt, Erwachen und Erlöschen) privat im kleinsten Kreise zu feiern.

Falls Sie wissen möchten, welche Dinge unsere Klostergemeinschaft dieser Tage besonders gebrauchen kann, vielleicht Dinge, die Sie vorhatten anlässlich der Vesakh-Feier zu spenden, finden Sie hier eine Dana-Liste. Auch Dhamma-Lehren in der Form von Vorträgen in Audio oder von Büchern in Text, finden Sie auf unserer Webseite oder auf forestsangha.org. Vielleicht sind Sie auch daran interessiert Ajahn Sucittos Artikel über den „Karuna-Virus“ zu lesen, den Ajahn Khemasiri für seinen letzten Blogeintrag ins Deutsche übersetzt hat.

Ansonsten steht unsere Sekretärin Doris Eckstein zu den reduzierten Bürosprechzeiten für alle Auskünfte über das Kloster weiter zur Verfügung.

Wir werden Sie auf diesen Seiten laufend über die Situation am Kloster und über den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des normalen Programms informieren.

Mit herzlichen Grüßen,
Bhikkhu Abhinando

English

Dear friends,

This time the news from Dhammapala come, perhaps a bit surprisingly, from Tisarana, our sister monastery in Canada, where, surrounded by the corona virus, I may stay on for a while yet. Some of you will remember: thanks to the generosity of Ajahn Kāñcano, who agreed to lead our monastic community for the time of our annual winter retreat, I was able to take a three-month break at the monastery of Ajahn Viradhammo and his community in Ontario. The photos of less familiar landscapes that accompany this blog entry are from there.

I really enjoyed the quiet time in the midst of a very warm-hearted and generous community; I have my own hut here, as well as a comfortable room with its own bathroom, in the house, and plenty of time for meditation, reading and also long hikes in the surrounding, very extensive forests – during winter on my own, with snowshoes, through the woods and over the frozen lakes and marshes, an more recently in hiking boots and accompanied by some of my colleagues, along signposted forest paths. A quiet time de luxe, so to speak, and on top of that I had also allowed myself the annually luxury of completely disconnecting from the world of news for two months. It worked very well. Only once in a while I picked up a remark about that corona virus, which had now also appeared here and there outside of China.

Oh well. No sooner had I reluctantly settled in front of my news screen again, the new corona reality caught up with me. My return travel plans, which were to take me through the United States for a two-week visit to Ajahn Jayanto at Jetavana Monastery in New Hampshire and then the Elders Council Meeting in Amaravati in Great Britain, had to be cancelled, and the Elders Council Meeting to be redesigned as a video conference. My return to Dhammapala is now planned for April 21st, with a flight from Montreal via Frankfurt. Meanwhile, I have the privilege to continue to enjoy the hospitality of our community here in Canada. I am very grateful for that.

Since the last weeks of the retreat, I have of course been in regular contact with the community in Kandersteg, by email and video conference with my right and left hand there: Ajahn Kāñcano and our secretary Doris, who assure me that in the monastery, as far as the circumstances allow, everything is in good order. The Dhammapala community had a quiet and harmonious winter retreat, albeit disappointingly low in snow. Of course, “self-isolation” could have little effect on a retreat as it takes place every winter in our monastery. Only, as you may have followed on our website, the measures of isolation had to be gradually tightened up in accordance with the general recommendations and regulations.

We would like to take this opportunity to thank you very much for the generosity with which you are considering our situation in the monastery. Many friends keep contacting us to inquire about how we’re all doing and what we might need. A lot of essential food items and many other gifts are being sent to us or left on the table in front of the main entrance, so that the community really doesn’t lack anything.

We also feel very fortunate and grateful for the remarkable winter retreat team, which has been extremely supportive throughout the whole of the winter. Some of its members, because of the present circumstances, have now extended their stay until the end of April.

Impermanence – The (ever-)changing future

Some of the monks who spent the winter here and were planning to leave soon after, will probably stay a little longer. Tan Viranando for example has to postpone his walk to Portugal. Ajahn Khemasiri, who actually wanted to return to Dhammapala on April 6th, will remain at Amaravati in England for the time being, probably until mid May. And also Anagarika Alex, who wanted to join us from our monastery in Chithurst at the beginning of April, must postpone his planned stay with us.

Luckily, in April, we hadn’t planned any events in the monastery, so only Ajahn Khemasiri’s retreat in Provence had to be cancelled. Also, in view of the present official guidelines, we regrettably see ourselves forced to cancel many of our friends’ and supporters’ planned visits and overnight stays. Fortunately, as mentioned, some members of the winter retreat team will stay on and help with the kitchen and other chores, so that the functioning of the monastery remains secured.

May is a different story. The much-anticipated visits by our senior monks Luang Por Sucitto, Ajahn Jayasaro and Ajahn Kongrit all had to be cancelled. Also the Thai retreat at the beginning of May won’t be able to take place. Perhaps we will be able to find another date for it, later in the year. And most sadly, as we are only a month away from it, we also have to cancel this year’s Vesak celebration in Hinterkappelen. We hope that you will all find an appropriate way to celebrate the triple commemoration of the Buddha (birth, awakening and extinction) privately.

If you would like to know what things would be especially helpful for our community these days, perhaps things that you would otherwise have planned to offer for the Wesak, you can find a Dana list on the website. You can find Dhamma teachings, audio and text on our website or on forestsangha.org. You might also be interested to read Ajahn Sucitto’s piece on the “karuna virus” which Ajahn Khemasiri has translated for this blog.

Otherwise our secretary Doris Eckstein is still available for all inquiries about the monastery by mail or phone .

We will update you on these pages about developments in the monastery and inform you on the eventual resumption of our program.

With good wishes to all of you,
Bhikkhu Abhinando

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