Zwei Jubiläen // Two anniversaries
(English version below)
Deutsch
Zu Beginn von Dhammapalas Aktivphase im Jahr 2018 wurden wir daran erinnert, dass das Kloster in diesem Jahr tatsächlich schon 30 Jahre alt wird. Als längstes Mitglied der hiesigen Klostergemeinschaft kommt es mir gefühlt so vor als seien es höchstens 20 Jahre, so schnell scheinen die drei Jahrzehnte vorbeigezischt zu sein. Wir kennen jetzt sogar ein genaues Geburtstagsdatum für Dhammapala, nämlich der 4. Mai 1988. Der jetzige Abt des Klosters Santacittarama in Italien, Ajahn Chandapalo, war neben Ajahn Thiradhammo einer der Mönche, die damals in Konolfingen in die erste Version von Dhammapala einzogen. Vor kurzem fand er unter einem Berg von Dokumenten seine erste Aufenthaltsbewilligung wieder, auf der der 4. Mai als Einzugsdatum vermerkt war.
(Sollten Sie sich für die Anfänge und die frühen Entwicklungen des Klosters in der Schweiz interessieren, so können sie dies hier nachlesen.)
Die zweite Version von Dhammapala begann am Waldrand in Kandersteg im Jahr 1991. Seitdem hat sich Dhammapala nicht nur als fester Bestandteil des Kandersteger Ortslebens etabliert und wird daher trotz einer gewissen Exotik mittlerweile hier oben überwiegend wohlwollend akzeptiert, sondern hat sich auch weit darüber hinaus den Ruf erworben, spiritueller Zufluchtsort für Menschen unterschiedlichster Herkunft zu sein. Was viele dieser Menschen vor allem vereint, ist nicht nur das Bedürfnis, sich an einem idyllischen Ort in den Schweizer Bergen aufzuhalten und die kraftvollen Ressourcen der Natur aufzusaugen, sondern ihr echtes Interesse an essenziellen Themen des Lebens – oder eben am Dhamma. Das von Anfang an bestehende Angebot an Meditationskursen, Dhamma-Vorträgen, Gesprächsrunden und spiritueller Begleitung im Kloster hat wesentlich dazu beigetragen, dass viele Menschen in der Lage waren, existenzielle Fragen und Unsicherheiten durch eigenes kontemplatives Vertiefen und Ergründen selbst zu beantworten. Als Mönche in der Rolle von „spirituellen Geburtshelfern“ befanden wir uns oft in der wunderbaren Rolle, die Veränderungen und Transformationen der Herzen zu bezeugen, zu fördern und die Freude darüber teilen zu können. Manches passierte da bisweilen sehr plötzlich, anderes benötigte Zeit und Raum und viel Geduld, um den spirituellen Reifeprozess auf natürliche Weise sich entfalten zu lassen. Was uns daran aber bei vielen unserer Gäste immer wieder besonders positiv berührt hat, war die Ernsthaftigkeit und das Engagement, mit dem der Prozess des spirituellen Erwachens angegangen wurde. Und das von Menschen, die einen komplexen und oft sogar komplizierten Lebenswandel führten, aber trotzdem entschlossen dem Ruf des Herzens gefolgt sind.
Ein weiteres wichtiges Jubiläum in diesem Jahr betrifft den 100. Geburtstag unseres hoch verehrten und zutiefst geliebten Lehrers Ajahn Chah – oder Luang Por Chah, wie er in Thailand liebevoll genannt wurde. Dieser Anlass wurde aus vorwiegend klimatischen Gründen bereits am 16. Januar (Ajahn Chahs Todestag) von der weltweiten Gemeinschaft in Ajahn Chahs Kloster Wat Nong Pah Pong im Nordosten Thailands gefeiert (siehe Fotos).
Tausende von Mönchen, Nonnen, Laienunterstützern und -unterstützerinnen verbrachten ganze drei Tage und Nächte damit, gemeinsam zu meditieren, Dhamma-Vorträgen zu lauschen, Pujas zu rezitieren und als feierlicher Höhepunkt die Stupa, die zu Ehren Laung Por Chahs errichtet worden war, zu umschreiten.
Hier in Dhammapala werden wir diesen besonderen Anlass genau an Ajahn Chahs Geburtstag abhalten, und zwar am 17. Juni. Wir laden alle jene ein, die etwas über das Leben und Wirken von Ajahn Chah erfahren oder einfach nur diesen besonderen Anlass würdigen wollen, diesen Gedenktag mit der Klostergemeinschaft zu verbringen. Auf dem Programm des Tages stehen gemeinsame stille Meditationen sowie Reflexionen und Lesungen über die Bedeutung der Erbschaft, die uns Ajahn Chah hinterlassen hat. Ausserdem wird die soeben erschienene ca. 800 Seiten starke Biografie von Ajahn Chah im Kloster als Geschenk für alle bereit liegen (nur in englischer Sprache).
Sollten Sie Interesse haben, an diesem Anlass teilzunehmen, melden Sie sich bitte ab Anfang Juni per Telefon oder Mail im Klosterbüro an, unter 033 – 675 21 00 oder info@dhammapala.ch.
English
At the beginning of our active period in 2018 we are reminiscent of the fact, that the current year actually marks the 30th anniversary of Dhammapala in Switzerland. As the longest standing member of the present monastic community I have the felt sense, that only a maximum of 20 years could have possibly passed by in the meantime. But perceptions of time can be very deceptive, depending on many factors: one’s own age, the abundance of events, the multiple changes within the local and wider Sangha community etc.. So we are not going to follow any individual temporal deceptions, but are making a very conscious note of the fact, that Dhammapala has now without doubt grown into adulthood.
(Details about the early days and the development of Dhammapala you can find here.)
By coincidence we recently even found out the exact date of Dhammapala’s beginning in Switzerland. Ajahn Chandapalo, who besides Ajahn Thiradhammo was one of the first monks who moved into the old Dhammapala in Konolfingen near Bern in 1988 and is now the abbot of Santacittarama in Italy, stumbled across his first registration document whilst cleaning up old piles of paper, which had the precise date on it of the opening of the monastery: May 4th, 1988.
The second version of Dhammapala began in Kandersteg in the spring of 1991. The continuity of its existence ever since the beginning has of course been dependant upon the monastic community. Many monks – and occasionally even nuns – have been part of maintaining Dhammapala as a place for further monastic training and practice. Some felt called to take on a stronger commitment to the place by accepting leadership roles and teaching commitments, whilst the majority played a more supportive role in the background. There have been times of challenges and times of smooth sailing within the community, but overall the strong commitment to the Dhamma-Vinaya by its individual members prevailed even over the greatest challenges.
Slowly and gradually Dhammapala has since then also developed a reputation of being a place of spiritual refuge for many laypeople of the most diverse backgrounds and nationalities. Besides that its integration into the local village network has also been firmly established, and despite its ongoing exotic image we’re generally met locally with a great deal of kindness and appreciation.
Another important reason for reminiscence during this calendar year is the 100th birthday of our much loved and revered teacher Ajahn Chah – or Luang Por Chah as he was affectionately called – on the 17th of June. In Thailand this anniversary has already been commemorated around the 16th of January – Ajahn Chah’ death day – as climatical conditations are more favourable around that time of year for thousands of people to set up camp inside Wat Nong Pah Pong (Ajahn Chah’s monastery). Three full days were spent meditating and contemplating together the teachings and the heritage of Luang Por Chah (see photos above).
As climatical conditions in Switzerland are generally more favourable around the time of Ajahn Chah’s birthday in June, we would like to reminisce our teacher at that time. We invite everyone, who has been appreciating his teachings over the years, to join us for a day of commemoration. The whole day will be spent with quiet meditation and reflection, punctuated by readings and short talks about the significance of our teacher’s heritage. If you are interested to participate, please contact he monastery office for details from June 1st onwards.
– Ajahn Khemasiri