Wandel & Stabilität // Change & Stability

(English version below)

Deutsch

Wandel und Vergänglichkeit sind offensichtliche Themenbereiche in einen Bericht über Neuigkeiten und werden uns auch hier beschäftigen, allerdings im Zusammenspiel mit Stabilität.

Stabil blieb über den Sommer zum Beispiel unsere Klostergemeinschaft – so wie es unserer Regel gemäss auch sein soll, da sie uns vorschreibt zwischen den Vollmonden im Juli und Oktober an einem Ort wohnhaft zu bleiben. Manch einer von uns unternahm die eine oder andere kürzere Reise, kam aber immer wieder nach Kandersteg zurück. Und stetiger Begleiter blieb leider auch der Coronavirus – im Auf und Ab der Infektionszahlen, mit mal verschärften, mal gelockerten Anti-Covid Massnahmen. Trotz mancher Einschränkungen konnten wir aber das Kloster über die Sommermonate für Übernachtungsgäste offen halten und bei verringerten Teilnehmerzahlen auch einige Kurse abhalten. Ajahn Khemasiri und Ajahn Abhinando waren sogar in der Lage, Kurse in Frankreich und Spanien zu leiten.

Ende Oktober hatten wir dieses Jahr dann auch wieder eine grössere Feier zur Kathina- Zeit. Etwa 240 Besucher, alle geimpft, genesen oder getestet, kamen in den Gemeindesaal von Kandersteg, um dabei zu sein und das Kloster überaus grosszügig zu beschenken. Ajahn Kongrit, aus unserem Schwesterkloster Amaravati in England, überwand alle Corona-Hürden, um uns zu besuchen und bei der Feier in guter Dhammapala-Tradition den Vortrag auf Thailändisch zu halten. Wir haben es sehr genossen ihn auch hinterher noch für über eine Woche bei uns zu haben. Für unsere thailändischen Unterstützer war es denn auch eine besondere Freude, endlich einmal wieder in ihrer Muttersprache Anleitungen in Meditation und buddhistischer Praxis erhalten zu können.

Die Videoübertragungen einiger unserer Samstagabendvorträge blieben auch über den Sommer recht populär, so dass wir noch drei weitere Übertragungen für den Rest des Jahres angesetzt haben – zwei auf Deutsch und eine auf Englisch (Details finden Sie auf unserem Webkalender). Während der Wintereinkehr werden wir diese Übertragung höchstwahrscheinlich aussetzen, um sie im April dann wieder aufzunehmen.

Wie man erwarten würde, hat auch das Kloster selbst sich über die letzten drei Monate kaum verändert. Unser einziges größeres Bauprojekt war die Renovation der Speisekammer. Unser guter Freund Erich Leu hat sich mit einigen anderen großzügigen Helfern über zwei Wochen schwer ins Zeug gelegt und dieser ein ganz neues, aufgefrischtes und neu geordnetes Erscheinungsbild verabreicht. Mit den Erneuerungen sind jetzt auch alle Lebensmittel durch maschendrahtbewehrte Regale vor hungrigen Nagern geschützt. Nur der Fußboden zeigt noch sein zerfurchtes Gesicht aus alten Zeiten. Wir planen diesem nach der Wintereinkehr ein gekacheltes Facelift zu gönnen.

Wir hoffen, dass auch die für dieses Jahr noch ausstehenden Kurse im Kloster trotz steigender Infektionszahlen wie geplant stattfinden können. Nach dem Neujahrskurs will unsere Gemeinschaft sich dann wieder in die jährliche Wintereinkehr zurückziehen, für die wir auch dieses Jahr ein sehr kompaktes Unterstützungsteam zusammenstellen konnten. Mehrere Freunde haben sogar für den ganzen Winter bis Ende März oder darüber hinaus zugesagt. Während der Wintereinkehr wird das Kloster auf «natürliche Weise» der Aussenwelt und damit dem Auf und Ab und Hin und Her der Covid-Pandemie verschlossen bleiben. Wir sind gespannt ob der beharrliche Virus, wenn wir die Tore Ende März wieder öffnen, weiterhin ‹auf der Matte steht›, um unsere Pläne zu durchkreuzen.

Leider werden wir statt dem Virus mit Sicherheit jemanden los, den wir sehr gerne länger bei uns behalten hätten. Unsere Sekretärin Doris strebt neuen Herausforderungen entgegen. Nach über vier Jahren exzellenter Zusammenarbeit will sie ihren Arbeitsplatz im Kloster verlassen, bleibt uns aber hoffentlich auch weiter als Freundin und Besucherin des Klosters erhalten. Doris war ein Glücksgriff für Dhammapala. Die Grosszügigkeit mit der sie ihre vielen fachlichen und menschlichen Kompetenzen im Kloster eingebracht hat, haben sehr dazu beigetragen, dass sich das Leben der Gemeinschaft im Kloster über die letzten Jahre sehr harmonisch entwickeln konnte.

Zum Glück haben wir in Tanja Klee auch eine sehr vielversprechende Nachfolgerin für Doris gefunden. Tanja besucht schon seit Anfang der Neunziger Jahre regelmäßig das Kloster Dhammapala sowie andere Klöster unserer Tradition und ist uns entsprechend vertraut. Tanja wird das Klosterbüro von Anfang 2022 zunächst als Gast und Teil des Unterstützungsteams, ab Anfang März dann als bezahlte Arbeitskraft übernehmen.

Auf Seiten der Klostergemeinschaft wird Tan Jayaviro Anfang Dezember nach Santacittarama in Italien zurückkehren. Dafür möchte Ajahn Ariyo wieder aus England zu uns stoßen und für ein halbes Jahr bei uns bleiben. Anagarika Lionel hoffen wir noch vor Ende des Jahres als Samanera (der offizielle Novizenstatus) in unsere Sangha aufnehmen zu können.

Hoffen wir mal dass das Virus uns im kommenden Jahr erheblich mehr in Ruhe lässt und wir wieder zu unserem gewohnten Rhythmus zurückkehren können. Die Veranstaltungen, die wir für nächstes Jahr geplant haben, sind zum Teil schon in der Veranstaltungsliste und dem Web-Kalender angezeigt oder sollten demnächst dort erscheinen.

Wir hoffen recht viele von Ihnen nächstes Jahr wieder hier im Kloster begrüssen zu dürfen.

Mit herzlichem Gruß,
Bhikkhu Abhinando

English

Change and transience are obvious topics for a news report and they will take centre stage in this one too, albeit in conjunction with stability.

Our monastic community for example remained stable over the summer – as proscribed by our rule, which requires us to stay in one place between the full moons of July and October. Some of us went on shorter travels, but always coming back to Kandersteg.

Unfortunately the coronavirus – with ups and downs in the number of infections, with sometimes tightened, sometimes relaxed anti-Covid measures – remained a constant companion too. Nevertheless, over the summer months we were able to keep the monastery open for overnight guests and also hold some courses with a reduced number of participants. Ajahn Khemasiri and Ajahn Abhinando were even able to lead courses in France and Spain respectively.

This year, at the end of October, we also had the opportunity for a larger celebration during Kathina time. Around 240 visitors, all of them vaccinated, recovered or tested, came to the Kandersteg village hall to be part of the event and bestow the monastery with their generous gifts. Ajahn Kongrit from our sister monastery Amaravati in England overcame all corona hurdles to visit us and keep alive the good Dhammapala tradition to deliver the Dhamma talk in Thai. We very much enjoyed also having him with us for over a week afterwards. For our Thai supporters it was a special pleasure to finally be able to receive instructions in meditation and Buddhist practice in their mother tongue.

The streaming of some of our Saturday evening talks or question & answer sessions have proofed to be very popular, so we have three more of them planned for the rest of the year – one in English and two in German (see our web-calendar for details).There will most likely be a pause for these events during our winter retreat period, before we resume them again in April.

As one would expect, the physical shape of the monastery also remained stable, or at least changed only very little over the last months. Our only shape shifting project has been the renovation of our larder. Thanks to energetic efforts by our good friend Erich Leu and a few other generous helpers it now looks much brighter and more orderly, with all sensitive food items being protected against hungry rodents by new steel shelves encaged in wire-mesh. Only the floor got left behind, still showing its rugged appearance from bygone days. We intend to give it a tiled face lift after the Winter Retreat.

We hope that the courses that are still planned here at Dhammapala during the remainder of the year can take place as planned despite the increasing number of Covid infections in Switzerland.

After the New Year’s course, our community plans to withdraw as usual into the annual winter retreat, for which we were again able to put together a very compact support team. Several friends have even pledged to stay for the whole winter until the end of March or beyond. So, during winter the monastery will remain closed to the outside world and thus to the ups and downs and back and forth of the Covid pandemic. It remains to be seen, whether that persistent virus, or one of its mutations, will continue to ‘stand on the mat’ to thwart our plans, when we reopen the gates at the end of March.

Unfortunately, instead of the virus, we are sure to ‘get rid of’ someone else, whom we would have loved to keep with us for longer: Our secretary Doris is looking for new challenges in her work life. After more than four years of excellent cooperation, she will leave her job in the monastery, but will hopefully stay with us as a friend and visitor. Doris was a stroke of luck for Dhammapala. The generosity with which she brought her many professional and human skills to the monastery has contributed greatly to the harmonious development of our community over the past few years.

Fortunately, in Tanja Klee, we have also found a very promising successor for Doris. Tanja has been visiting Dhammapala and other monasteries of our tradition regularly since the early 1990s and is accordingly as familiar to us as our tradition is to her. Tanja will take over the monastery office from the beginning of 2022, initially as a guest and part of the winter retreat support team, and from the beginning of March as a paid secretary.

Of the monastic community, Tan Jayaviro will return to Santacittarama in Italy at the beginning of December. Ajahn Ariyo would like to join us again from England and stay at Dhammapala for half a year. We hope to be able to give Anagarika Lionel the samanera precepts before the end of the year.

And that is enough changes for us for the time being.

Let’s hope that the virus will leave us alone a lot more in the coming year and that we can get back to something like our usual rhythm. Most of the events that we have planned for next year are already displayed in the event list and the web calendar or should appear there soon. We hope to see many of you here again next year.

With kind regards,
Bhikkhu Abhinando

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